Workshop Gartengeräte reparieren
Am 1. Juli fand der zweite Workshop der neuen Bildungsreihe Querstreben mit dem Thema „Gartengeräte reparieren“ im Gemeinschaftsgarten Johannstadt statt. Den Workshop haben wir zusammen mit der Stiftungsgemeinschaft anstiftung & ertomis veranstaltet. Wir freuten uns ganz besonders Shimeles von der Anstiftung als Gast begrüßen zu dürfen, der extra den Weg aus Göttingen nach Dresden auf sich genommen hatte. Shimeles ist bei der Anstiftung verantwortlich für das „Netzwerk Interkulturelle Gärten“ und kümmert sich aktuell um eine Verknüpfung zwischen Offenen Werkstätten und den Gemeinschaftsgärten.
Der Workshop fing damit an, dass wir alle von Tobias auf die Gefahren der verwendeten Werkzeuge hingewiesen wurden. Besonders zu beachten ist eine mögliche große Kraftentwicklung und eine hohe Schärfe. Wieso die Werkzeuge so scharf sind, darauf gehen wir später noch ein.
Danach gab es einen kurzen Input zu qualitativ hochwertigen Geräten und Werkzeugen. Wir haben gelernt das die Haltbarkeit und auch die Nützlichkeit gutes von schlechten Werkzeugen unterscheidet. Gute Gartenwerkzeuge können ein Leben lang halten und können immer wieder repariert werden. Meist sind diese viel teurer als die ganzen billigen Geräte aber es ist auch möglich ein „Schnäppchen“ zu machen. Hierfür empfiehlt sich nach altem DDR-Werkzeug ausschau zu halten, welches mit etwas Glück auf dem Flohmarkt oder beim Nachbarn im Schuppen (vorher Fragen!) zu finden ist. Das Gartenwerkzeug aus der DDR, so haben wir gelernt, ist sehr gutes Werkzeug.
Zum Kauf von neuem Werkzeug oder Ersatzteilen hat uns Tobias eine Liste mit empfehlenswerten Händlern in Dresden zusammengestellt: Liste mit empfehlenswerten Werkzeughändlern im Raum Dresden
Danach haben wir zusammen mit Matze und Tobias eine Bestandsaufnahme der vorhandenen Geräte durchgeführt. Dabei haben wir etwas über die verschieden Stiele gelernt. Stiele aus Esche eignen sich sehr gut für Spaten, Beile und Hämmer und haben eine hohe Haltbarkeit. An zweiter Stelle kommen Stiele aus Buche, dann solche aus Kiefer und dann die ganz billigen aus Ficht/Tanne.
Die Stiele können auf ganz unterschiedliche Arten befestigt sein. Allen Befestigungen ist aber gemein, dass diese einen Form- und Kraftschluss zwischen Werkzeugkopf und Stiehl benötigen.
Bei den meisten Werkzeugen war genau dieser Form- und Kraftschluss nicht mehr gegeben und wir haben uns drangemacht dies bei einigen Werkzeugen zu reparieren.
So vertieft in das Werkeln, konnten wir unsere Arbeit nur unter Widerspruch für eine Mittagspause mit leckerem, von den Teilnehmer*innen mitgebrachten Essen unterbrechen. Im Anschluss haben wir an unseren begonnen Arbeiten weitergemacht und Tobias hat uns erklärt wie wir unsere Geräte schärfen und pflegen können. Dabei kam heraus warum manche seiner Werkzeuge so scharf sind. Er ist ein großer Fan von sehr scharfen Gartengeräten, zur Not können mit seinen Spaten und Beilen sogar Tomaten und Kartoffeln geschnitten werden. Am Ende des Workshops hatten wir dann selbst einige sehr scharfe Werkzeuge und merkten, wie zum Beispiel Spaten wie von selbst in die Erde gleiten.
Wir bedanken uns für den schönen Workshop und freuen uns auf ein Wiedersehen bei unserem nächsten Workshop am 19.8 mit dem Titel Pedalgetriebener Obsthäcksler oder einem anderen Workshop unserer Reihe.
[flickr_set id=“72157688987679564″ captions=“false“]