Sind das Hochbeete? – Das Gartennetzwerk auf der Ostermesse.
Vom 18. bis zum 20. März fand wie jedes Jahr die Ostermesse in Dresden statt. Eigentlich ist das eine Verbrauchermesse, aber der Stadtverband der Dresdener Gartenfreunde darf dort stets eine Messehalle frei zum Thema Garten gestalten. Auf dieser Gartenmesse wurde uns Platz für unseren eigenen Stand bereitgestellt. Hier hatten wir die Möglichkeit, die Idee der Gemeinschaftsgärten auch mal unter Publikum zu bringen, das sich noch nicht in die urbanen Gartenoasen getraut hat.
Und so standen wir an einem etwas unüblichen Ort, mit Feel-Good-Gitarrenmusik und spannenden Gartenvorträgen von der gegenüberligenden Bühne im Ohr und eingerahmt von Blumen- und Kräuterbeeten in der Halle 4. Wir haben uns für den Stand nicht lumpen lassen. Kleine Hochbeete, aus denen Fotos der letzten Gartensaison wuchsen, Gartennentzwerkkarte, Infoposter und Flyer, Kostproben von Kräutertees und -salzen, Marmeladen, Infofilmchen und nette Gespräche mit sympatischen GärtnerInnen warteten am schicken Stand. Als besonderes Highlight bauten wir interkativ Gartenmöbel nach dem Vorbild der „Leipziger Kiste“, aus einem open-source Bauplan. Mit Unterstützung vom Rosenwerk konnten wir dafür alles fachgerecht in einer Werkstatt vorbereiten. Die fertigen Möbel dienten uns dann als Infostand und Sitzgelegenheiten und lassen sich nach der Messe im Hechtgrün bestaunen und kreativ besetzen.
Vielen Menschen, die am Stand mit uns ins Gespräch kamen, war unsere Philosophie kaum bekannt. „Und da kann jeder mitmachen?“ „Wie wird die Ernte geteilt?“ „Wie wird die Pacht bezahlt und die Geräte angeschafft.“ Wir berichteten gern von unseren Geschichten: von Vereinsgründungen, Gartenplenum, Brunch, Bau von Gewächshäusern aus alten Fenstern und Kommunikation mit der Stadt, von Permakultur, Brennesseljauche, Sommerfesten und Workshops. Manch ein Besucher der Messe machte interessiert vor der Netzwerkkarte halt und hielt Ausschau nach einem Gemeinschaftsgarten in seiner Nachbarschaft. „Die Jugend lässt sich auch immer was neues einfallen. Ja und die Hochbeete sind ja auch gut für’n Rücken“.
Um die Betreuung des Standes kümmerten sich jeden Tag andere Mitglieder der verschiedenen Gemeinschaftsgärten Dresdens. Zu den Klängen von Simon&Garfunkel, die von der Bühne herüber schallten, konnten wir uns so auch innerhalb des Gartennetzwerkes besser kennen lernen und Geschichten aus den verschiedenen Gärten austauschen. Wenn die Stunden am Messestand etwas lang wurden, versorgten uns die Mitglieder der Schreberjugend, die sich um die vegane Verkostung des Messepublikums kümmerten, mit leckeren Smoothies. Wir hatten auch die Gelegenheit uns mit Mitarbeiterinnen vom sächsischen Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft zu Unterhalten, die unsere Initiative des Anpackens in der Stadt lobten.
Vielen Dank an alle HelferInnen und vor allem Thomas von den UFER-Projekten e.V., der sich um die Hauptkoordination des Standes kümmerte und den Stadtverband der Dresdener Gartenfreunde, die uns die nötige Infrastruktur zur Verfügung stellten.